Die Konjunktur soll uns auch 2008 erhalten bleiben. Kein Wunder, überschlagen sich die Personalvermittler im «Stellen-Anzeiger» einmal mehr beim Texten ihrer neuen Herausforderungen für aussergewöhnliche Persönlichkeiten. Manchmal wirds etwas übermütig, so etwa beim «Top Job im Web Shop», der sich erst nach dem zweiten Bier reimen dürfte (Topschtop im Webtschop).
Das E-Business boomt! Mit gutem Grund. Denn es ist sensationell, was bei unserem Auftraggeber, einem jungen, sehr rasch aufstrebenden Handelsunternehmen für spezialisierte Konsumgüter, alles läuft. Innert Sekunden werden dort die per Internet und E-Mail eintreffenden Aufträge der Kunden reibungslos abgewickelt, Anfragen telefonisch und schriftlich beantwortet, Anwendungstipps gegeben und Probleme gelöst. Alles unter der Guideline eines vorbildlich schnellen und freundlichen Kundenservices.
Das E-Business boomt, weil beim Auftraggeber sensationell viel läuft – nicht etwa umgekehrt? Und dann ist die Firma auch noch sehr rasch aufstrebend (extrem total super). Potz Blitz! Innert Sekunden werden reibungslos Aufträge abgewickelt, aber auch Anfragen beantwortet («Jaklartuenisofortufdposchttankenadie») und Anwendungstipps gegeben («Jagenausiemüendimfalldetobeklicketankenadie») und Probleme gelöst («Neivollnödihrigarantieischgradabgloffetankenadie»). Tatsächlich sensationell. Nur noch Satzfetzen dringen durch den Nebel der Begeisterung –
… betreuen Sie in diesem jungen, mitreissenden Team … Natürlich sind Sie auch entsprechend PC-minded, haben ein gutes Flair für Technik … faszinierende, sehr zukunftsorientierte Herausforderung erwartet Sie hier, mitten im Herzen von Uster.
Der Schwurbel boomt! Hier, mitten im Herz des Stellenanzeigers. Aber da folgt schon das nächste Inserat:
Domiziliert westlich von Zürich, präsentiert sich unser Kunde als international tätiges Unternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern im In- und Ausland.
Ein Satz für die Ewigkeit. Leider ist die Stellenbezeichnung dann doch etwas missverständlich. Denn als «After Sales Mitarbeiter/in» müsste man «den Kunden im Bedarfsfall persönlich im Hause oder vor Ort» betreuen. Gibts Freiwillige? Nein? Kommen wir also direkt zur charmanten conclusio dieser Annonce:
Sprechen wir doch mal anders als nur in «Dütsch»! Interessiert es Sie, mehr zu erfahren?
Nein danke. Ihr Inserat spricht für sich. Und ist weiss Gott alles andere als «Dütsch».